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AI-Act: Viele Unternehmen in Deutschland noch unvorbereitet
26.08.2025
Seit August 2024 gilt der AI-Act – Europas Regelwerk für künstliche Intelligenz. Doch viele Unternehmen in Deutschland sind noch ahnungslos. Warum der Handlungsdruck steigt und was der AI-Act für die Wirtschaft bedeutet, zeigt eine Bitkom-Umfrage.
Seit dem 1. August 2024 gilt die europäische Verordnung über künstliche Intelligenz (KI), im allgemeinen Sprachgebrauch kurz AI-Act genannt. Sie zielt darauf ab, die verantwortungsvolle Entwicklung und Verwendung von KI in der EU zu fördern.
Bisher haben sich in Deutschland allerdings erst rund ein Viertel der Unternehmen mit dem neuen EU-weiten Regulierungsrahmen für KI beschäftigt, wie eine Umfrage von Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom zeigt. 21 % der 602 befragten Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten in Deutschland befassen sich mit der Verordnung, nur 3 % haben sich 2024 bereits intensiv mit dem AI-Act beschäftigt. Weitere 29 % der Unternehmen beabsichtigen zumindest, sich mit ihm noch auseinanderzusetzen. Zugleich sagen aber 16 %, dass sie sich mit dem AI-Act auch künftig nicht beschäftigen werden – und rund jedes vierte Unternehmen hat noch nie von der lange diskutierten EU-Regelung gehört.
„Unternehmen sollten sich mit dem AI-Act befassen – und zwar frühzeitig. Der AI-Act gibt Regeln für Anbieter und Betreiber von KI-Systemen und -Modellen vor, darunter fallen auch alle Unternehmen, die ein KI-System nicht selbst entwickeln, sondern entwickeln lassen oder eine marktübliche Standard-KI einsetzen.“
Jedes vierte Unternehmen beschäftigt sich zwar mit dem AI-Act, ebenso viele haben noch nichts von der europäischen KI-Regulierung gehört
KI werde in immer mehr Anwendungen und in immer mehr Unternehmen Einzug halten. Der AI-Act sei für alle verbindlich und gelte auch dann, wenn einzelne Beschäftigte ohne Wissen des Unternehmens KI einsetzen, so der Bitkom-Präsident weiter.
Was ist der AI-Act?
Die Europäische Union hat mit dem Artificial Intelligence Act (AI-Act) einen rechtlichen Rahmen verabschiedet mit dem Ziel, vertrauenswürdige KI und verantwortungsvolle KI-Innovationen in Europa zu fördern. Basierend auf einen risikobasierten Ansatz ist die Verordnung seit dem 1. August 2024 in Kraft getreten.
Die wichtigsten Fakten des AI-Acts in Kürze:
1. Das KI-Gesetz stuft KI nach ihrem Risiko ein: minimal, besondere Transparenzverpflichtungen, hoch und unannehmbares Risiko
2. Die meisten Verpflichtungen treffen die Anbieter (Entwickler) von risikoreichen KI-Systemen.
3. Nutzer sind natürliche oder juristische Personen, die ein KI-System beruflich einsetzen, nicht aber betroffene Endnutzer.
4. Anforderungen an Anbieter von Allzweck-KI-Modellen (GPAI).
Noch gibt es große Unsicherheit in der Wirtschaft, welche Folgen der AI-Act haben wird. 62 % der Unternehmen sagen, der AI-Act werde Entwicklung und Einsatz von KI rechtssicher machen. 53 % gehen laut Bitkom davon aus, dass er das Vertrauen in KI erhöhen wird. Umgekehrt befürchten aber 45 % der befragten Unternehmen, dass der AI-Act die Entwicklung von KI in Europa behindern wird, 41 % glauben, dass er den Einsatz von KI in Europa behindern wird. Eine breite Mehrheit von 69 % der Unternehmen braucht nach eigenem Dafürhalten Hilfe bei der Auseinandersetzung mit dem AI-Act.
Wintergerst betont: „Wir dürfen beim AI-Act nicht die Fehler der Datenschutz-Grundverordnung wiederholen. Die bestehenden und neu zu schaffenden Aufsichts- und Marktüberwachungsbehörden dürfen nicht nur kontrollieren und sanktionieren, sie müssen vor allem Hilfestellung liefern, wie Künstliche Intelligenz in Deutschland rechtskonform entwickelt und eingesetzt werden kann.“